Tübinger Schulen

Tübinger Schulen
   ist ein nicht unproblematischer Sammelname für sehr unterschiedliche, ev. wie kath. Theologien, die im 19. Jh. in Tübingen vertreten wurden.
   1. Nach älteren Schulbildungen (G. Ch. Storr †1805) mit einer Kritik an Aufklärung u. Rationalismus trat mit F. Ch. Baur († 1860) u. seiner umfassenden historisch-kritischen Forschung die jüngere ev. Schule hervor, die unter Bejahung der Aufklärung das Christentum als Prozeß der Autonomie u. Freiheit deutete (D. F. Strauß †1874, E. Zeller †1908, A. Schwegler †1857 u. a.) u. z.T. durch Mythen- u. Kirchenkritik großen Einfluß hatte.
   2. Die kath. Tübinger Schule wandte sich nicht nur gegen Aufklärung u. Rationalismus des 18. Jh.; sie unterschied sich in Sprache u. Methode stark von der Neuscholastik. Sie bejahte die historische Methode in der Theologie, entdeckte die Geschichtlichkeit von Offenbarung u. Glaube u. pflegte im Zusammenhang mit der Romantik ein eigentümliches Ganzheits- u. Organismusdenken (J. S. Drey †185, J. B. Hirscher † 1865, J. A. Möhler †1838).

Neues Theologisches Wörterbuch. . 2012.

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